Auszug aus Im Augenblick des Augenblicks

Nachfolge oder Vorgabe – oder wie kann man einer Idee nachgehen, wenn man sie vorgibt

Kann es nicht auch sein, daß ein Gedanke eine Schwingung hat, die als „Sprachmelodie“ sich im Sprechen die richtigen Worte sucht und sie mit der treffenden Rhythmik darstellt. – Sprache als Hilfe die Schwingung des Gedankens, der nicht Sprache ist, darzustellen – im Sprechen –

Schwingen möglicherweise auch nicht gesprochenen Gedanken – feiner – weiter verteilt – zielloser –

Sprechen ist stets an ein Gegenüber gerichtet – Gedanken ohne Sprache sind nicht gerichtet – oder richten sich überall hin –

„hören sich überall hin?“ – Hörst Du mich sprechen oder denkst Du Du sprichst mit mir – deine Gedanken –

Richten sich überall hin oder werden überall hin gerichtet – vom Sender –

Können nicht Sender und Empfänger einander beeinflussen? – Der Gedanke aus beiden sich entwickeln? – oder ist jede Vorstellung einer anderen Person nichts außer Vorstellung? – Gedanke? –

Aber was ist dann vorher? – der Gedanke oder das Entwickeln des Gedankens – und wenn ein Gedanke sich entwickelt, war er dann nicht auch bereits vor der Entwicklung Gedanke?

Die Schwingung eines Gedankens beeinflußt das Empfangen und das Senden eines Gedankens – gibt es nun einen ersten Gedanken, der weitere Gedanken nach sich zieht, – oder gibt es unendlich viele gleichzeitig existierende Gedanken, die „nur“ empfangen werden –

Ist vielleicht jedes Denken ein Empfangen eines Gedankens außerhalb einer Person? –

Das kann ich mir nicht vorstellen – wenn ich darüber nachdenke, kann ich natürlich von der Annahme ausgehen, daß ich diese Gedanken von irgendwo außerhalb empfangen habe – aber wenn es mich gibt, gibt es mich mit diesen Gedanken, die ich durch mich denke, und somit nur, da ich bin, erkennen kann.

– es ist mir nicht möglich etwas zu denken, ohne daß ich bin – verstehst Du?

Die Annahme es gibt Gedanken irgendwo außerhalb von mir, wird von mir – innerhalb von mir – oder wie ich es auch formuliere – von mir formuliert – gedacht – usw.

Das heißt aber nicht, daß Du bist, nur – Daß Du denkst, daß Du bist –und daß ich denke, daß Du denkst – Du, den ich mir möglicherweise denke, beziehungsweise vorstelle – daß Du bist –

Gibt es einen Gedanken eines Gefühles – eines Schmerzes, – der Liebe, usw. –

Sind Gefühle Gedanken und wenn, kann man sie dann durch das Denken – oder Fühlen ihres Gegenteiles beeinflussen –

Richard:

Sich erinnern an das Gegenteil oder andere Gedanken von irgendwoher aufgreifen – oder ist „sich – erinnern“ – bereits das Aufgreifen von Gedanken, die aus der Vergangenheit erinnerbar da sein müssen – nachfolgend der These, daß alle Gedanken immer und überall sind. –

Was ist dann mit dem Jetzt – ist erinnern nicht denken im Jetzt – und wird – oder besser vermehrt das Jetzt der Gedanken die allgemeinen Gedanken nicht folglich? –

Ist alles, was ein Mensch erlebt bereits gedacht – als Gedanke vorhanden? –

Und wenn ja, sind dann alle Begebenheiten bereits Vergangenheit – ich meine: Ist die Zeit immer dieselbe? – Wir haben doch den Begriff der gerichteten Zeit und erkennen Bücher, Bauwerke – Werke von Menschen aus einer vergangenen Zeit –

Was ist unser Erkennen wirklich?